Mein erstes Buch: Klaus-Peter Wolf

Wir haben Schriftsteller-Kolleginnen und -Kollegen gefragt, wie ihr erstes Buch entstanden ist. Die Antworten sind ebenso unterschiedlich wie spannend. Klaus-Peter Wolf tritt den Beweis an, dass man gar nicht früh genug anfangen kann, Schriftsteller zu sein

Lieber Klaus-Peter, wie enstand dein erstes Buch?

Klaus-Peter  Wolf, Norden
Klaus-Peter Wolf, Norden

Mein erstes Buch schrieb ich, da war ich acht Jahre alt. Ich konnte damals noch gar nicht genug Worte schreiben, also malte ich meine Geschichte und zeichnete Sprechblasen für die Figuren ein.
Damals war ich schon ein richtiger Schriftsteller, denn ich hatte ein Buch geschrieben und einen Leser gefunden. Mein Banknachbar in der Schule kaufte mein Werk für zehn Pfennig …
Ich hatte nie das Gefühl, Schriftsteller werden zu wollen, sondern wusste immer, dass ich einer bin. Es kommt darauf an, im Leben herauszufinden, wer man ist und das dann mit allen Konsequenzen zu leben.

Wie lange hat es von der Idee bis zum fertigen Buch gedauert?
Mein erstes „richtiges“ Buch erschien, als ich siebzehn war. Der Maler und Holzschneider Horst Dieter Gölzenleuchter hatte Bilder zu meinem Buch gemacht und es in seinem kleinen Verlag herausgebracht. Alles mit der Hand gedruckt und dann selbst zusammengeheftet.
In der FAZ erntete das Buch einen furchtbaren Verriss. Meine Lehrer lasen das und auch meine Klassenkameraden. Mein größter Triumph wurde schnell zu meiner größten Niederlage. Ich wurde verspottet und verlacht.
Gölzenleuchter und ich sind immer noch Freunde. Wir treffen uns regelmäßig und heute lachen wir über die Dinge, die uns damals gewürgt haben.

Was war besonders schwierig und was hat dir geholfen?
Ich geriet sehr schnell unter den Einfluss schreibender Arbeiter im Ruhrgebiet. Max von der Grün, Josef Büscher, Richard Limpert. Für uns alle sehr wichtig war damals der Lyriker Hugo Ernst Käufer, der uns immer wieder in die Literarische Werkstatt einlud, wo wir unsere Texte miteinander diskutierten. Da ging es oft hoch her. Ich fand das total spannend und stellte meine Texte gern dort zur Diskussion.
Ich verdanke diesen Leuten sehr viel. Ich habe unendlich viel von ihnen gelernt.
Phillip Wiebe und seine Frau hatten damals eine kleine Agentur, die Kurzgeschichten verkaufte und auch Heinrich Böll und Siegfried Lenz vertraten. Die haben damals meine Geschichten aufgenommen und den Zeitungen und Radiosendern angeboten. Ich war vierzehn oder fünfzehn Jahre alt und wurde von diesen Leuten ernst genommen.

Und hast du vielleicht noch einen Tipp für angehende Autoren?
Nehmt eure Leser ernst! Sie sind alles, was ihr habt. Schreibt nicht, um eurem Partner zu gefallen oder weil ihr viel Geld verdienen und berühmt werden möchtet. Schreibt, weil ihr etwas zu sagen habt und eine Geschichte erzählen wollt.

Einige Jahre und unzählige Romane, Drehbücher, Kindergeschichten, Preise und Bestsellertopplatzierungen später erschien mit „Ostfriesenwut“ der neunte Fall für seine Detektivin Ann Kathrin Klaasen.  Und er spielt natürlich wieder in der Heimat des Wahl-Ostfriesen Wolf.
Darum geht’s:
Cover_OstfriesenwutIn Leer wird eine junge Frau tot aus dem Hafenbecken gefischt. Erste Spuren führen Ann Kathrin Klaasen zum Freund der Toten. Doch merkwürdig: In der Wohnung des Mannes gibt es keinen einzigen Hinweis auf dessen Identität. Könnte es sein, dass hier einer im Verborgenen lebt und agiert? Als Ann Kathrin ihre Recherchen aufnimmt, ahnt sie nicht, in welches Wespennest sie sticht. Die Aufklärung könnte sie nicht nur ihre Existenz, sondern auch ihr Leben kosten. Denn das Schicksal einer ganzen Region hängt nur noch an einem seidenen Faden.

Außerdem hat Klaus-Peter Wolf gemeinsam mit seiner Frau, der Liedermacherin Bettina Göschl, einen neuen Band seiner Kinderkrimireihe „Die Nordseedetektive“ veröffentlicht.
Das Gespensterhotel erzählt folgendes:
NordseedetektiveWolfIm Hotel „Zur Krabbe“ auf Norderney spukt es – angeblich. Und deshalb kommen keine Gäste mehr. Nur gut, dass Großonkel Janssens Spezial-Detektivbus für so einen Fall bestens ausgestattet ist. Während sich Papa Mick im Inselhotel einmietet, legen sich Emma und Lukas auf die Lauer. Die Geister lassen nicht lange auf sich warten. Sie heulen und poltern, dass die Wände wackeln. Nur – wer spukt da überhaupt? Das ist ein Fall für echte Meisterdetektive.

Foto des Autors: Gaby Gerster