Mordsmäßige Fantasien

Wir geben ja nicht nur Schreibseminare, sondern schreiben neben Romanen auch immer wieder sehr gerne Kurzgeschichten für Anthologien. So sind wir auch im zweiten Band der großartigen „Mordsmäßig Münchnerisch„-Anthologie vertreten, die von Ingrid Werner herausgegeben wird und am 15. Februar erscheint. Ging es im ersten Band um verschiedene Stadtteile (Beatrix: Westend, Bettina: Messestadt), beschäftigen sich die Autor*innen diesmal mit besonderen und geheimnisvollen Plätze aller Art in München. Da gibt’s einen Mord im versunkenen Dorf oder einen Ertrunkenen am Asphaltsee und bei der Endlosen Treppe soll eine Schießerei stattgefunden haben. Was es für kriminelle Machenschaften in der Roten Stadt gibt, darüber hat Bettina Brömme sich einen Kurzkrimi ausgedacht, und um eine echt müncherische Buddha-Statue in der Thailändischen Sala im Westpark geht es in Beatrix Mannels krimineller Kurzgeschichte.

Am Freitag, den 22.02.2019 findet um 20.00 Uhr die Premierenlesung mit acht Autor*innen statt, Bettina Brömme wird aus „Parkour der schwindenden Pfunde“ lesen.

Veranstaltungsort:
Einstein Kultur
Einsteinstrasse 42 (Eingang links vom Unionsbräu)
81675 München
MVV Max-Weber-Platz
barrierefrei zugänglich
Eintritt: 8 €
Die Bar ist ab 19:30 Uhr  geöffnet.

Eintrittskarten kann man hier reservieren: http://www.libro-fantastico.de/shop.php?mode=show_group&group=26

 

Mein erstes Buch: Ursi Breidenbach

Wir haben Schriftsteller-Kolleginnen und -Kollegen gefragt, wie ihr erstes Buch entstanden ist. Die Antworten sind ebenso unterschiedlich wie spannend. Ursi Breidenbach hat erlebt: sachlich ging irgendwann einfach nicht mehr …

 

Ursi, erzähl doch mal: Wie kam’s zu deinem ersten Buch?
Mein früherer Beruf als Kunsthistorikerin hatte auch schon sehr viel mit Schreiben zu tun, aber das waren sachliche Texte, die in Stil und Form strengen Vorgaben folgen mussten. Irgendwann sind die Emotionen dann wohl mit mir durchgegangen und die Kreativität brach durch. Mein erster Roman hat noch einiges mit Kunst zu tun, sie schwimmt der Leserschaft aber auf einer Welle der Gefühle entgegen ;-)

Wie lange hat es von der Idee bis zum fertigen Buch, sprich die Veröffentlichung in einem Verlag gedauert?
Mehr als zwei Jahre, wobei das für ein Erstlingswerk sicher noch eher kurz ist. Mein erster Roman erschien in einem sehr kleinen Verlag, bei dem die Vorlaufzeiten nicht so lang waren.

Was war besonders schwierig und was hat dir geholfen?
Im Vergleich zu allen folgenden Texten fand ich den ersten Roman zu schreiben leicht. Da war ich noch so unbefangen und wusste so gut wie nichts übers Schreiben. Ich habe einfach losgelegt und mich von meinen Ideen tragen lassen. Wenn ich das Buch heute in die Hand nehme, entdecke ich unzählig viele Details, die ich heute so nicht mehr machen würde, weil ich in der Zwischenzeit unendlich viel dazugelernt habe. Wenn ich mit KollegInnen spreche, höre ich, dass es da vielen gleich geht: Man wird seinen Erstling immer lieben, weiß aber, dass man das jetzt viel besser kann. :-)
Hilfreich waren für mich beim ersten Buch (genauso wie auch heute) meine TestleserInnen und dann das Lektorat. Ohne Feedback und darauf folgende Überarbeitungen funktioniert schreiben nicht. Das Feilen am Text dauert bei mir mindestens genauso lang wie das Erstellen der Rohfassung.

 Und hast du vielleicht noch einen Tipp für angehende AutorInnen?
Lesen, lesen, lesen.
Und dann für den eigenen Text – wie gesagt – viel Feedback einholen und Kritik dankbar annehmen. Ich weiß, am Anfang tut sie weh, aber man gewöhnt sich schnell daran, wenn man merkt, wie sehr sie hilft.

Aktuell und passend zur Weihnachtszeit hat Ursi Breidenbach eine Geschichte in der Anthologie „Advent, Advent, der Christbaum brennt“, herausgegeben von Heike Abidi und Anja Koeseling, verfasst.

Homepage der Autorin: http://www.breidenbach-romane.at/site/Home.html
Foto der Autorin: privat