Mein erstes Buch: Sophia Farago

Wir haben Schriftsteller-Kolleginnen und -Kollegen gefragt, wie ihr erstes Buch entstanden ist. Die Antworten sind ebenso unterschiedlich wie spannend. Heute erzählt uns Sophia Farago, wie viel Durchhaltevermögen sie für ihr erstes Buch aufbringen musste.

faragoLiebe Sophia, berichte uns: Wie entstand dein erstes Buch?
Als ich vor vielen Jahren durch Zufall einen Roman von Georgette Heyer in die Finger bekam, hat es mich in die Welt des englischen Regency hineingezogen. Ich habe Berge von Bücher über das beginnende 19. Jahrhundert zusammengetragen, mich in sämtliche Details vertieft, war inzwischen mehr als fünfzig Mal in England und bin jedes Mal glücklich, wenn ich wieder etwas aus „meiner Zeit“ entdecke. Irgendwann hat dann ein gewisser Herzog von Wellbooks in meinem Kopf zu sprechen begonnen und ich habe seine Geschichte aufgeschrieben. So entstand „Die Braut des Herzogs“.

Wie lange hat es von der Idee bis zum fertigen Buch, sprich die Veröffentlichung in einem Verlag gedauert?
Cover_Braut_des_Herzogs_einstMeine ersten Romane schrieb ich noch mit der Hand und tippte sie dann in die Schreibmaschine. Unvorstellbar, heutzutage. Das Schreiben dauerte, neben Fulltimejob, Mann und zwei Kindern, drei Jahre. Dann verging ein ganzes Jahr bis auch der dritte, der drei angeschriebenen Verlage, endgültig absagte. Ich schrieb den zweiten Roman „Maskerade in Rampstade“, der sofort von Fischer gekauft wurde. Daraufhin überarbeitete ich auch „Die Braut des Herzogs“, die dann auch als erstes erschien. Gesamtdauer zwischen den Anfangsideen und der Veröffentlichung: sechs Jahre.
In der Zwischenzeit ist bereits der sechste Sophia-Farago-Roman erschienen. Vor kurzem habe ich einen Fünf-Buch-Vertrag abgeschlossen und werde in der „Lancroft Abbey Reihe“ die fünf Kinder der Familie Barnett unter die Haube bringen.
Doch es gibt nicht nur diese eine Sophia. Als Sophia Rauchberg und Sophie Berg erzähle ich unterhaltsame Liebesgeschichten aus der Jetztzeit, als Sophia Scheer bin ich wahrhaft kriminell. Mehr zu mir und meinen Büchern: www.sophias-romane.at

Was war besonders schwierig und was hat dir geholfen?
Es war nicht einfach, neben Job und Familie die Zeit zum Schreiben zu finden. Dafür mussten oft die halben Nächte herhalten. Doch ich hatte eine Geschichte zu erzählen, das war der Antrieb, der mir weiter half. Allerdings, die Geschichte selbst ist schnell zu Papier gebracht – doch sie ist nur das Knochengerüst und braucht Fleisch, um zu einer runden Sache zu werden, die bei Lesern und Leserinnen Gefallen findet. Da half mir meine jahrelange Recherche sehr, denn ich konnte aus dem Vollen schöpfen.

Und hast du vielleicht noch einen Tipp für angehende AutorInnen?
Schreibt nur Geschichten, die euch wirklich unter den Nägeln brennen. Denn nur so hält man auch die langen Stunden durch, in denen es einmal nicht so schwungvoll läuft. Wählt ein Umfeld, in dem ihr euch auskennt und recherchiert genau. Und, bitte lasst euch nicht entmutigen, wenn nicht gleich ein Verlag anbeißt.

Cover_Braut_des_Herzogs_-jetztNach vielen anderen Romanen ist „Die Braut des Herzogs“ jetzt als E-Book immer noch sehr erfolgreich – und nach wie vor äußerst lesenswert.

Foto der Autorin: Christine Wurnig