Mein erstes Buch: Kathryn Taylor

Wir haben Schriftsteller-Kolleginnen und -Kollegen gefragt, wie ihr erstes Buch entstanden ist. Die Antworten sind ebenso unterschiedlich wie spannend. Auffällig ist: Viele Autoren spüren schon in jungen Jahren die Anziehungskraft des Schreibens.

KathrynTaylor_gruenLiebe Kathryn, erinnerst Du Dich: Was war der Grund für dein erstes Buch?
Das Weihnachtsgeschenk für meinen Vater. Ich war damals 15 und beschloss im Sommer, dass ich ihm einen Roman schenken wollte, den ich selbst geschrieben hatte. Also schloss ich mich wochenlang jeden Mittag nach der Schule in meinem Zimmer ein und schrieb einen ungefähr 100 Seiten langen Jugendkrimi mit Liebesgeschichte. Rein thematisch so gar nichts für meinen Vater, aber er hat sich über das Ergebnis trotzdem gefreut – und ich hatte die bis dahin schönsten Monate meines Lebens verbracht und endgültig meine Liebe zum Schreiben entdeckt. Wirklich aufgehört habe ich damit seitdem nie mehr, es sind immer neben Beruf und Familie Geschichten entstanden – oder zumindest Ideen dazu. 2012 hat es dann mit dem ersten richtigen Buch geklappt („Colours of Love“), und da es sehr erfolgreich war, ist mir damit auch direkt ein richtiger Durchbruch gelungen – eine Tatsache, für die ich immer noch sehr dankbar bin.

colours-of-love-entfesseltWie lange hat es beim ersten „richtigen“ Buch von der Idee bis zur Veröffentlichung in einem Verlag gedauert?
Gar nicht lang, nicht mal ein halbes Jahr. Der Verlag wollte gerne so eine Geschichte wie die „Colours“ und hat das Buch dann auch relativ schnell rausgebracht. Das war natürlich toll, dass ich nicht lange warten musste, bis ich mein „Baby“ gedruckt in den Händen halten konnte. Geduld gehört nämlich nicht zu meinen Stärken, und ich kann den Erscheinungstag immer kaum abwarten.

 

Was war besonders schwierig und was hat dir geholfen?
Man braucht schon einen langen Atem und viel Disziplin, um eine Geschichte von vorne bis hinten so zu erzählen, dass andere sie gerne lesen mögen. Ideen sind schnell geboren, aber sie mit konkretem Leben zu füllen, den Figuren Namen zu geben, die Handlung genau festzulegen und am Ende alles Szene für Szene aufzuschreiben – das ist schon jedes Mal wieder eine große Herausforderung. Und trotz aller guten Planungen kann es vorkommen, dass man beim Schreiben plötzlich feststeckt. Es geht dann einfach nicht mehr weiter, man tritt auf der Stelle, weil man die Szene, die einem vorschwebte, einfach nicht so zu Papier bekommt, dass man damit zufrieden ist. Dann hilft es mir immer, die Geschichte mit jemandem zu besprechen. In der Regel ist es meine Lektorin, die mir dann den „Blick von außen“ bietet und mit mir zusammen analysiert, was das Problem ist, aber ich habe diese Stellen auch schon mit meiner Agentin, meinem Mann oder befreundeten Autoren besprochen. Meistens liegt es nämlich am Plot, irgendetwas greift dann doch nicht so ineinander, wie man sich das vorgestellt hatte, und wenn man gemeinsam überlegt und Möglichkeiten durchgeht, löst sich der Knoten wie von selbst und es geht wieder weiter. Ich liebe diesen Austausch inzwischen, es macht einfach sehr viel Spaß, mit jemand anderem über die Figuren sprechen zu können, und es ist für mich ein unverzichtbarer Teil des kreativen Prozesses beim Bücherschreiben geworden.

Und hast du vielleicht noch einen Tipp für angehende AutorInnen?
Lesen. Lesen. Lesen. Ganz viel und ruhig querbeet, aber ganz besonders natürlich in dem Genre, in dem man selbst schreiben möchte (ergibt sich ja meistens aus dem, was man selbst am liebsten liest). Und immer kritikfähig bleiben. Autoren, die von sich glauben, sie seien schon perfekt und ihre Texte bräuchten keine Überarbeitung mehr, können sich nicht weiterentwickeln – und werden an dieser Tatsache schnell scheitern. Man lernt definitiv nie aus.

91yrH26vOwL._SL1500_Nach der Bestseller-Erotik-Reihe „Colours of Love“ freuen sich die Fans nun über die spannend-romantische „Daringham Hall“-Serie, deren dritter Teil „Die Rückkehr“ im Dezember erscheint. Darum geht’s:
Kann sie Ben das wirklich antun? Kate weiß, dass ihr Geliebter nur ihretwegen nach Daringham Hall zurückgekehrt ist. Doch Tag für Tag muss sie mit ansehen, wie alle seine Versuche, Gut und Herrenhaus für die Familie zu retten, ins Leere laufen. Dann streut auch noch jemand den Verdacht, Ben selbst hätte durch eine zu riskante Geschäftsstrategie das Ende besiegelt. Er ist todunglücklich – und Kate, die das kaum ertragen kann, beschließt verzweifelt, ihn gehen zu lassen…

Foto der Autorin: Kathryn Taylor