Mein erstes Buch: Marta Donato

Wir haben Schriftsteller-Kolleginnen und -Kollegen gefragt, wie ihr erstes Buch entstanden ist. Die Antworten sind ebenso unterschiedlich wie spannend. Marta Donato ist zielstrebig und ausdauernd vorgegangen – mit einem Fernlehrgang.

Liebe Marta, erzähl mal: wie kam’s zu deinem ersten Buch?
Bücher schreiben wollte ich schon immer. Mein ganzer beruflicher Werdegang, neben dem Schreiben, war auf das Buch, auf den Verlag ausgerichtet. Mir war jedoch auch klar, dass mein Germanistikstudium nicht die richtige Voraussetzung bot, um einen Roman zu schreiben, dass es dazu spezielles Rüstzeug braucht. Deshalb habe ich einen auf drei Jahre angelegten Schreibkurs an einer Fernakademie belegt. Während dieser Zeit kam mir dann der Zufall zu Hilfe. Auf einer Betriebsfeier habe ich die Frau eines Arbeitskollegen meines Mannes kennengelernt. Sie war als Autorin von Frauenromanen und Drehbüchern sehr erfolgreich. Sie hat mir dazu geraten, einen Agenten zu suchen, der Unterhaltungsliteratur vermittelt. Heute, fast dreißig Jahre später, kann ich sagen, ihr Rat war gut und hat funktioniert. Inzwischen sind einige Romane in verschieden Genres und mit unterschiedlichen Pseudonymen von mir erschienen und ich habe bei zahlreichen Anthologien mitgemacht.


Wie lange hat es von der Idee bis zum fertigen Buch, sprich die Veröffentlichung in einem Verlag gedauert?
Als ich mich an besagten Agenten wandte, hatte ich einen fertigen Roman in der Schublade. Den hat er gelesen, hat gemeint, ich hätte durchaus das Talent, einen Unterhaltungsroman zu schreiben, mir aber empfohlen, nochmals neu anzufangen. Ich musste akzeptieren, dass Unterhaltungsliteratur schon sehr nahe an einer Auftragsarbeit ist. Vom Autor wird erwartet, dass er Trends erkennt, besser noch, selbst welche kreiert, sich Moden anpasst. Das hat mir zwar nicht so recht behagt, aber ich habe seinen Rat befolgt und mir ein neues Thema gesucht. Trend war damals der heitere Frauenroman. Von der Idee bis zum fertigen Buch hat es drei Jahre bei mir gedauert. Nach einer halbjährigen Rechercheperiode, habe ich dann ein Exposé und die ersten 50 Seiten abgeliefert, mein Agent hat das Projekt bei mehreren Verlagen angeboten und nach einem halben Jahr hatten wir den Verlagsvertrag in der Tasche. Zwei Jahre später ist „Der Gelegenheitslover“ bei Droemer Knaur erschienen.

Was war besonders schwierig und was hat dir geholfen?
Die Empfehlungen und Lerninhalte der Fernakademie haben mir sehr geholfen. Vor allem bei der Grundkonzeption des Romans. Wie baut man einen Spannungsbogen auf, wo müssen die Plot Points stehen, wie entwickle ich interessante Figuren. Das konnte ich in den Lernheften bei Bedarf nachlesen und so hatte ich nie das Gefühl, verloren und allein mit meinem Text zu sein.
Geholfen hat mir außerdem, den Tag in feste Schreibeinheiten einzuteilen. Nach Möglichkeit jeden Tag zu schreiben, auch wenn man das Gefühl hat, die Ideen sind ausgegangen, man steckt fest. Dann ist es besonders wichtig, weiterzumachen. Ein Tipp der Fernakademie hilft mir bis heute: Wenn man nicht mehr weiterkommt, setzt man sich trotzdem hin und beschreibt zum Beispiel einen Gegenstand im Arbeitszimmer oder die Aussicht aus dem Fenster. Hauptsache man schreibt, bleibt im Fluss.

Und hast du vielleicht noch einen Tipp für angehende AutorInnen?
Lebe deinen Traum Autor zu werden. Das Wichtigste ist, an sich selbst und seine Ideen zu glauben. Gleichzeitig hilft es natürlich, wach durchs Leben zu marschieren, Augen und Ohren offen zu halten, eigene Interessen und Hobbys zu pflegen und zu intensivieren. Denn nur das, was man wirklich gut kennt, wovon man etwas versteht, was einen beschäftigt, darüber kann man auch mit Leidenschaft schreiben und andere dafür interessieren und begeistern. Nur so gelingt es, dass ein Funke von unserem Text auf andere überspringt.

 

Mittlerweile schreibt Marta Donato vor allem Krimis. Ihr aktueller „Mord am Gardasee“ ist bei der Edition Tingeltangel erschienen. Wer hier oder auf unserer Facebook-Seite bis zum 18. April einen Kommentar hinterlässt, kann ein Exemplar gewinnen. Darum geht’s:

Matthias Holzinger, Bürgermeister einer Chiemsee-Gemeinde, wird am Ufer des Gardasees jäh aus dem Leben gerissen. Die Kommissare aus Verona und Traunstein stoßen auf ein Netz aus Korruption, Immobilienschwindel und Rivalität bei den Opernfestspielen der Arena di Verona. Als die Ermittlungen diesseits und jenseits der Alpen vorankommen, fallen wieder Schüsse …
Künstler, Politiker und eine der Musik verfallene Brauerei-Besitzerin – die Gier nach Erfolg, Einfluss und Liebe macht aus ihnen Täter und Opfer zugleich.
Ein Krimi, der Blicke hinter die Kulissen der „besseren Gesellschaft“ wirft. Ein listiges Verwirrspiel in zwei herrlichen Urlaubsregionen – für alle, die schon immer geahnt haben, dass hinter der Idylle Abgründe lauern.

Foto der Autorin: Thomas Endl

Homepage der Autorin: http://www.martadonato.com/

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