Wir haben Schriftsteller-Kolleginnen und -Kollegen gefragt, wie ihr erstes Buch entstanden ist. Die Antworten sind ebenso unterschiedlich wie spannend. Sowohl sein Genre, als auch seine Nische muss man finden – so wie Nicola Förg.
Liebe Nicola, wie kam’s zu deinem ersten Buch?
Ich war (und bin in geringerem Umfang immer noch) Reisejournalistin, die auch viele Reiseführer und Bildbände betextet hat. Es ging immer schon um eher opulente, poetische Texte und da liegt es nahe, mal „Das“ Buch zu schreiben. Vor 14 Jahren waren das Frauenbücher a la „Beim nächsten Mann…“ Das war nicht ganz mein Genre und es wurde ein Krimi mit touristischem Background.
Wie lange hat es gedauert, bis das Buch veröffentlicht wurde?
Also von der allerersten vagen Idee, übers Schreiben und Verlagsuchen bis zum Buch knapp zwei Jahre, würde ich sagen.
Was war besonders schwierig und was hat dir geholfen?
Was heute kaum vorstellbar ist: Als ich mit „Schussfahrt“ den ersten Allgäu-Krimi überhaupt geschrieben habe, war das extrem exotisch. Es gab damals keine Allgäu-Krimis und keine Bayern-Krimis. Was heute merkwürdig anmutet, weil es kaum eine Gemeinde über 500 Einwohner gibt, die noch kein Ermittlerteam hat! Als ich erst einmal kleinere regionale Verlage angesprochen hatte, waren die bass erstaunt. „Was, Sie wollen morden? Bei uns? Schreibens doch Heimatgstanzl!“ Darin lag die Tücke und eben auch die Chance,weil der Emons Verlag eben mal südliches Krimineuland begehen wollte.
Und hast du vielleicht noch einen Tipp für angehende AutorInnen?
Es braucht eine ehrliche (und manchmal auch bittere) Selbstbefragung: Ist das, was ich erzählen will, für meine persönliche Seelenarbeit wichtig, oder hat das Potential, dass es auch andere/Außenstehende wirklich lesen wollen? Neulinge machen oft den Fehler zu persönlich/emotional zu sein und sich ungern von Sätzen/Gedanken zu trennen. Es stimmt fast immer, dass bei einem Erstling ein Drittel weg kann/muss. Nur ein wirklicher Profi (Lektor) schafft es, den Erzählfluss rauszukitzeln, es hilft nie, den Text der besten Freundin vorzulegen. Die wird es immer gaaanz toll finden! Und bei der Suche nach einem Verlag: Bitte, bitte niemals einem dieser Zuzahlverlage aufsitzen!!!! Das ist kriminell und spielt mit den Emotionen desjenigen, der ein Buch veröffentlichen will.
Am 1. März erscheint nach unzähligen anderen Krimis ihr neuester: 
Das stille Gift, Ein Alpen-Krimi
Ein Teil einer künstlichen Hüfte, das zwei Touristen aus einem Güllefass wie ein Katapult um die Ohren fliegt, ist der Auslöser für die Suche nach einem lange verschwundenen Mann. Irmi Mangold und Kathi Reindl finden heraus, zu wem die Hüfte gehörte.
Die Geschichte des Bauern Kilian Schwaiger ist ein Albtraum. Erst kommt sein behinderter Sohn ums Leben, dann verenden all seine Kühe an einer rätselhaften, schleichenden Krankheit, und schließlich gibt es kein Lebenszeichen mehr von ihm selbst. Starben seine Rinder, weil ein Abwasserkanal die Wiese kontaminiert hat, die er von der Gemeinde gepachtet hatte? Schwaiger begibt sich auf einen einsamen Rachefeldzug gegen eine übermächtige und skrupellose Agrarmafia…