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von Beatrix Mannel und Bettina Brömme
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Lieber Achim, wie ist dein erstes Buch entstanden?
Geschrieben habe ich seit ich 14 bin. Richtig ernsthaft wurde es Mitte 30, da hat mich das Krimi- und Thrillerfieber gepackt. Ich wollte eine tolle Heldin haben, die Stadt Köln und eine höllisch spannende Story. Für das erste Manuskript brauchte ich drei Jahre. Es wurde nie veröffentlicht und wanderte in die Schublade. Pech. Ein Gesellenstück eben. Nicht verzagen! Also legte ich erneut los. Ich hatte da eine Idee und dachte mir, das musste mal ausprobieren. Und siehe da, es lief schon deutlich besser.
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Foto: unsplash.com / Iren Petrov
Liebe Sonja, welche Geschichte erzählst du uns von deinem ersten Buch?
Sommer 2013: Ich schreibe schon lange. Alles mögliche. Denn tief in meinem Inneren bin ich eine Geschichtenerzählerin, ich kann gar nichts dagegen tun. Doch welche Geschichten schlummern in meinem Innersten, was sprudelt direkt unter meinem Herzen? Nach und nach werden zwei Mädchen lebendig: Matilda und Jette. Dass Matilda eine Tierretter-Zentrale gründen MUSS, wird mir schnell klar. Mit meinen Kindern setze ich mich hin, wir malen Bilder und reden über das, was Matilda alles anstellen sollte, um ihr Ziel zu erreichen. Maik, mein Mann, klinkt sich ein, sorgt für Action- und Abenteuerszenen. Wir träumen davon, einen Verlag zu finden – aber, und das finde ich wichtig: wir wissen auch, dass unser Glück nicht davon abhängt. Wir sind glücklich, weil wir diese Augenblicke, die wir miteinander haben, für immer zu unseren Familienerinnerungen legen dürfen.
Sommer 2014: Wir sitzen am Ostseestrand, fragen uns, ob wir unsere Geschichte bald als Buch in den Händen halten werden. Wir träumen davon – und wir glauben daran. Seit kurzem liegt die Geschichte bei der Literaturagentur Arteaga, mit der ich kurz vorm Urlaub noch ein vielversprechendes Telefonat geführt habe. Wir haben schon erfahren, die Geschichte hat Potential – und es klappt: kurz darauf werde ich von der Agentur unter Vertrag genommen.
Wie lange hat es dann noch gedauert, bis es in einem Verlag veröffentlicht wurde?
Noch eine ganze Weile. 2015 zeigen zwei große Kinderbuchverlage Interesse – und heute, 2016, halten wir das Buch in den Händen. Aber nicht nur das. Unsere Geschichte wird auf dem Cover des Vorschaukatalogs präsentiert und auf Seite 2 von den Verlagsleitern empfohlen. Das ist mehr, als wir erträumt haben. Viel mehr. Nie hätten wir uns erlaubt, einen so großen Traum zu träumen, zu hoffen, dass diese Geschichte eine solche Aufmerksamkeit erfährt. Matilda und Jette werden nun in die unterschiedlichsten Kinderzimmer einziehen. Die Tapete der Tierretter-Zentrale wurde von meiner Tochter entworfen (perfekt umgesetzt von Raimund Frey), Matilda und Jette erleben das, was wir uns an so manchem Wochenende ausgedacht haben. Und sie erzählen den Kindern, dass Träume wahr werden können. Dass jedes Kind, jedes Tier etwas Besonderes ist! – Und obwohl mittlerweile Verlagswünsche eingeflossen sind und die Geschichte von meiner Lektorin und mir überarbeitet wurde – obwohl ich weder so bin oder war wie Matilda und schon gar nicht so überintelligent wie Jette – steckt immer noch sehr viel von mir, von uns, in dieser Geschichte. In jeder Figur ein bisschen. Auf jeder Seite – auch zwischen den Zeilen.
Was hat dir geholfen?
Mich berührt die Tatsache, dass Träume wahr werden können. Wenn man daran glaubt, sich hinsetzt und anfängt. Und weitermacht, immer, immer weiter. Aber in all dem finde ich es wichtig, sich eine gewisse Gelassenheit zu bewahren. Wenn es auf geradem Weg nicht klappt, dann vielleicht durch einen Tunnel, über Dornen oder Gestrüpp, auf eine Brücke, zurück auf den Weg. Oder andersrum.
Und noch ein kleiner Tipp für angehende AutorInnen?
Ich bin Geschichtenerzählerin, so wie Matilda eine Tierretterin ist. Sie hat es sich nicht ausgesucht, sie trägt das Tierretter-Gen in sich und kann gar nichts dagegen tun. Das muss sie auch nicht – sie sollte sich nur mit ihm verbünden, Augen und Herz öffnen und loslegen. Neugierig sein, Neues ausprobieren. Nicht aufgeben und aufs Herz hören. Immer wieder aufs Herz. Das finde ich wichtig.
Mittlerweile schreibe ich Band 3. Und bin so glücklich darüber, dass ich diese Geschichten mit euch und so manchem Leserinnenherz teilen darf. Ich wünsche mir, dass ich den einen oder anderen ermutigen kann, an sich und seine Träume zu glauben, egal, wie groß oder klein diese sind und unabhängig davon, was gerade passiert.
Sonjas erstes Buch ist im Juni erschienen. Darum geht’s:
Freundschaft, Träume und ganz viele Tiere. Die neue Kinderbuchreihe um die Freundinnen Matilda und Jette bietet Lesespaß und Wohlfühlatmosphäre für Mädchen ab 8 Jahren. Viele lustige Illustrationen begleiten die liebenswerten Tierretterinnen bei ihren Abenteuern.
Kennt ihr das, wenn man einen riesengroßen Traum hat, so mit Bauchkribbeln und allem Drum und Dran? So war das bei mir und meiner besten Freundin Jette, als wir beschlossen, eine Tierretter-Zentrale zu gründen. Alles hat damit angefangen, dass mir Frau Stritzelberger erzählte, der Muskelkater – so heißt ihr Katzenbaby – habe ganz schreckliche Staubsaugerangst. Da hatte ich sofort einen 1-a-Spitzenplan bereit, wie ich dem Kleinen helfen könnte. Was daraufhin alles Unglaubliches passiert ist, lest ihr am besten selbst.
Foto der Autorin: Angguna Foto Art
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Foto: unsplash.com / Mari Pi
Vielleicht kein waschechter Schreibtipp – aber eine Auseinandersetzung damit, was wir täglich tun, wenn wir erzählen.
Als Autorinnen, Schriftsteller und Schreibende ist es unsere Aufgabe, eine Geschichte zu erzählen. Und schon das Wort erzählen gibt uns vor, was zu tun ist. Nicht gewusst? Hier kommt die Erklärung. Und in diesem Sinne enthält die Entschlüsselung der Wortethymologie doch einen Schreibtipp – denn wenn man beherzigt, was das Wort erzählen vorgibt, dann kann man mit seiner Erzählung sehr weit kommen – vom Anfang bis zum Ende sozusagen.
Liebe Ingrid, was war der Anlass für dein erstes Buch?
Eigentlich wollte ich immer schon ein Buch schreiben, ich wusste nur nicht über was. In meiner Zeit als Heilpraktikerin verfasste ich ein Sachbuch zum Thema „Entspannung in der Schwangerschaft“ – ich fand´s spannend, aber mit mir leider kein Verlag. So dümpelten meinen schriftstellerischen Ambitionen vor sich hin, bis es in meiner Heimatgemeinde zu kommunalpolitischen Querelen kam. Der Stadtplatz sollte für viel Geld umgebaut und herausgeputzt werden. Die einen waren dafür, die anderen dagegen. Allerdings traute sich keiner so recht, den Mund aufzumachen. Ich schrieb Leserbriefe. Ohne Erfolg. Da erfand ich eine Geschichte, in der in einem ähnlichen Ort so etwas Ähnliches passierte, die Bürger jedoch dagegen aufbegehrten. Sehr befriedigend! Und da ich immer schon gerne Krimis gelesen hatte, wurde es automatisch ein Kriminalroman. Auf meiner Suche nach einem Verlag erfuhr ich, dass ich – ohne es zu wissen – einen Regionalkrimi geschrieben hatte.
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Foto: unsplash.com / Patrick Tomass
Lieber Jens, erzähl uns bitte die Entstehungsgeschichte deines ersten Buches!
Ich habe bei einer Reise in Ghana, Westafrika in einem Wald einen alten Friedhof entdeckt mit überwucherten Grabsteinen. Es waren deutsche Namen darauf, alle aus dem 19. Jahrhundert, und alle sind sie jung gestorben. Das Schicksal dieser Menschen – meist Männer, einige Frauen – hat mich nicht mehr losgelassen. Ich wollte wissen, was sie in dieser damals für Weiße tödlichen Region gesucht haben. Ich sprach mit Historikern, durchforstete Bibliotheken und Archive, las handschriftliche Briefe einiger dieser Männer und Frauen. Es waren Missionare, die den „Heiden“ den „wahren Glauben“ bringen wollten – und dabei unzählige Male scheiterten. Ich erfuhr von korrupten Kolonialbeamten, dem Zusammenprall von afrikanischen und christlichen Glaubensvorstellungen, von Sklavenhändlern – weißen wie schwarzen – und lernte das ganze grausam-schöne Panoptikum dieser Epoche kennen. Schließlich kam der Moment, wo sich die Bilder, die ich in mir trug, zu einer Geschichte formten. Die ich erst zaghaft aufzuschreiben begann. Die mich dann aber packte und weiterriss.
Ich musste dieses Buch schreiben. Hätte ich damit aufgehört, wäre das ein Verrat an meinen Figuren gewesen. Sie hätten mich wie rachedurstige Nachtmahre verfolgt.
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Foto: unsplash.com / Davide Ragusa