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Foto: unsplash.com / Michael Duliba
von Beatrix Mannel und Bettina Brömme
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Liebe Hannah – wie entstand dein erstes Buch? Erzähl mal!
Die Grundidee zu meinem ersten Buch kam mir, nachdem ich ein paar Allergietests gemacht hatte und den abschließenden Krankenhausbericht las. Dort stand, unter vielen Begriffen, die ich nicht verstand, das Wort „Serotonin“. Für mich als Laie war dies das „Glückshormon“ – und ich dachte sofort: Was wäre, wenn man gegen Glück allergisch wäre? So entstand die Geschichte von jemandem, der gegen Glück allergisch ist und sich dann verliebt (klar!). Und dieser jemand musste natürlich „Felix“ heißen. (Der arme Kerl.)
Übrigens weiß ich bis heute nicht, warum „Serotonin“ in dem Bericht auftauchte. Allergisch bin ich jedenfalls gegen andere Dinge …!
Wie lange hat es von der Idee bis zur Veröffentlichung in einem Verlag gedauert?
Furchtbar lange! Von der ersten Idee im Oktober 2008 bis zum Verkauf des Manuskripts im Oktober 2014 waren es sechs Jahre. (Veröffentlicht wurde es dann ganz schnell im nächsten Frühjahr.)
Zu meiner Verteidigung könnte ich jetzt sagen, dass ich damals noch hauptberuflich als Werbetexterin gearbeitet habe und in der Zwischenzeit ein paar Mal umgezogen bin und ein Kind bekommen habe. Das ganz normale, verrückte Leben eben. Aber es war auch mein erster Roman. Ich habe die Reise mit „Felix“ erst einmal unbedarft angetreten und in der Zwischenzeit sehr viel über Dramaturgie gelernt, 300 Manuskriptseiten komplett weggeschmissen und noch einmal von vorn angefangen. Und sehr gute Testleser gehabt, die mich in die nächste Überarbeitungsrunde geschickt haben, solange das Manuskript noch nicht gut genug war. All das war gut und wichtig für „Felix“ und für mich.
Was war besonders schwierig und was hat dir geholfen?
Besonders schwierig ist es, wenn etwas am Manuskript noch nicht stimmt, aber man selbst kann nicht erkennen, was. Dann ist das Überarbeiten wie ein Puzzle, bei dem man nicht sieht, was das Bild eigentlich ergeben soll … Ich könnte hier und da noch ein Teil einfügen, aber ist es dann besser?
Mir haben Seminare (in meinem Fall zum Thema Dramaturgie) geholfen, indem sie mir das nötige Handwerkszeug an die Hand gegeben haben, meine Geschichten zu planen, abzuklopfen und immer wieder auf den richtigen Weg zu lenken. Es ist wichtig, sich selbst immer Antwort auf die Frage geben zu können: Was tue ich hier eigentlich?
Und hast du noch einen Tipp für angehende AutorInnen?
Ich habe mich selbst und andere angehende Autoren oft als sehr ungeduldig erlebt. Wir haben eine gute Idee und ein paar schöne Dialogfetzen, wollen am liebsten nur drauflosschreiben und „das Ding“ veröffentlichen. Ich habe gelernt, dass es sich lohnt – für die Qualität des Manuskripts, für die Stimmigkeit der Geschichte, ja, auch für das Lektorat, weil man weiß, was man warum wie geschrieben hat – sich intensiv mit dem Kern der Geschichte auseinanderzusetzen, zu planen, sehr genau zu arbeiten, das Manuskript auch mal liegenzulassen und viel zu überarbeiten.
(Das ist ein total blöder Tipp, oder? Ich bin doch selbst ungeduldig! Aber dennoch:) Seid geduldig und bleibt dran. Es lohnt sich!
Letztes Jahr erschien nach langem Warten endlich „Felix – oder zehn Dinge, die ich an dir liebe“. Darum geht’s:
Felix Parland ist erfolgreicher Architekt, der seinem Chef auch manchmal den Hintern rettet und lügen kann wie gedruckt, wenn es der Karriere nützt. Ihm fehlt nur noch die Beförderung. Doch als die entscheidend näher rückt und Felix seiner Traumfrau begegnet, geschieht das Unwahrscheinliche: Mitten in seiner Glückssträhne bricht er zusammen. In der Notaufnahme versteht Felix nicht viel von all dem medizinischen Fachchinesisch. Sicher ist nur: Er reagiert allergisch auf hochemotionale Situationen. Übersetzt für den Laien: Er hat eine überaus seltene Glücksallergie.
Felix’ perfektes Leben ist nun bedroht: Wie soll er erfolgreich im Job sein und mit seiner Hollywood-Schönheit anbandeln, ohne sich übermäßig zu freuen? Da ihn die Anti-Allergika viel zu müde machen, um seine täglichen Überstunden zu bewältigen, beschließt er kurzerhand, sich selbst unglücklich zu machen, um seine Glücksanfälle in Schach zu halten. Und da kommt es gerade recht, dass ihm bei einem wichtigen Bauprojekt die ebenso kratzbürstige wie unverschämte Ruby als Bauherrin vor die Nase gesetzt wird, mit überraschenden Folgen …
Foto der Autorin: Julia Werner
Homepage der Autorin: http://www.hannahsimon.de
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Foto: unsplash.com / Ngo Tung
Liebe Sabina, wie kam es bei dir zum ersten Buch?
Nach ersten literarischen Sporen als Stücke- und Liedtextschreiberin war ich Ende der Neunziger im Drehbuchbereich tätig. Und da reden bei einer Geschichte sehr, sehr viele Leute mit. Also hatte ich das Bedürfnis, mich freizuschreiben, einen Text komplett nach meinen Vorstellungen zu gestalten. Zuerst habe ich mit Kurzgeschichten herumexperimentiert, aber irgendwann war da dann die Geschichte der ermordeten Vielgeliebten und der sich in ihr spiegelnden Kommissarin, die mehr Raum benötigte. Also habe ich einen Roman begonnen, und zwar einen Kriminalroman, weil ich schon als Kind eine Affinität zu Krimis hatte. Zuerst schrieb ich heimlich, denn ich wollte nicht gehänselt werden, falls ich es nicht schaffen sollte, 300 Seiten zu füllen. Und mit dem Scheitern hatte ich gerechnet, denn ich als Bibliophile, als Verehrerin des geschriebenen Wortes, konnte mir irgendwie nicht vorstellen, mich in die Reihen meiner Formulierhelden einfügen zu dürfen.
Wie lange hat es von der Idee bis zur Veröffentlichung in einem Verlag gedauert?
Nach etwa einem Jahr – ich habe wie die meisten Debütanten neben meinem regulären Job geschrieben – war der Roman fertig. Ich habe ihn dann mehreren Freunden zum Testlesen gegeben, das hat so ungefähr zwei Monate gedauert. Die Rückmeldungen haben mir das Vertrauen gegeben, einen Verlag zu suchen. Damals gab es noch kaum Agenten, also habe ich die vier größten Verlage, die mir so eingefallen sind, angeschrieben – ein unglaublich naives Vorgehen, weil ich nicht darauf geachtet habe, ob mein Roman überhaupt zu ihrem Programm passt. Prompt kamen relativ zügig die Absagen. Doch dann wurde ich aufgrund eines Zeitungsartikels auf die Lektorin Lisa Kuppler aufmerksam, die damals – gerade noch – für den Rotbuch-Verlag gearbeitet hat. Und weil ich eben vor einer Reise nach Berlin stand, habe ich ihr frech geschrieben, sie möge sich bitte die Leseproben anschauen, wir könnten einander in den nächsten vier Tagen in Berlin treffen. Ab da ging alles sehr schnell. Wir haben einander getroffen, sie hat mich ihrem Nachfolger bei Rotbuch empfohlen, der hat das gesamte Manuskript innerhalb einer Woche gelesen, mir den Vertrag gefaxt, Lektorat, und beim nächstmöglichen Erscheinungstermin im März 2002 sah „Die Namensvetterin“ das Licht der Welt. Also alles in allem hat der ganze Prozess ungefähr zwei Jahre gedauert.
Was war besonders schwierig und was hat dir geholfen?
Das Schwierige beim ersten Roman war die Angst vor der Länge, sprich, meine Zweifel, ob mein Atem lang genug wäre. Erleichternd war, dass ich bereits sehr viel Erfahrung mit Dramaturgie und Spannungsaufbau hatte. Doch generell habe ich die Arbeit daran als sehr lustvoll in Erinnerung. Schwieriger wurde es erst beim zweiten („Schaffe ich das noch einmal?“) oder bei den weiteren, als ich immer mehr Ansprüche an meine Sprache und meinen Stil stellte.
Und hast du vielleicht noch einen Tipp für angehende AutorInnen?
Seit 2002 hat sich die Szene sehr geändert. Immer mehr Verlage haben von Finanzberatern die Auflage, mit jedem Buch Gewinn machen zu müssen; es hat sich das Agentensystem etabliert; Bücher liegen nur mehr kurzzeitig auf, haben sehr wenig Zeit, sich durchzusetzen; das Marketing (auch jenes des Autors) nimmt viel mehr Platz ein; die Anzahl jener, die auf den Markt drängen, hat sich unfassbar potenziert. Ich empfehle immer – abgesehen von diversen Seminaren und/oder Austauschgruppen – Folgendes: Den ersten Roman einfach schreiben. Liegenlassen. Überarbeiten. Liegenlassen. Überarbeiten. (Hart) Testlesen lassen und nochmals überarbeiten. Und dann sollte man sich gut überlegen, was man wirklich möchte: Will ich eine kleine Veröffentlichung mit ein paar hundert verkauften Büchern, wodurch ich aber sonst meine Ruhe habe und einfach meine Lust am Schreiben auslebe? Will ich es zu meinem Beruf machen und zumindest in die Mittelkategorie aufsteigen? Oder will ich einen Hype um mein Buch und meine Person mit dem Rattenschwanz aller Verpflichtungen hintennach? Welche von diesen Möglichkeiten passt zum Buch (hat es das Potenzial?) und zu meiner Person? Was schaffe ich? Wie sehe ich mich? Dann sollte man sich gut überlegen, welche Agentur man anspricht. Denn ist man einmal im System, kommen die „beruflichen Nebengeräusche“, wie ich sie nenne, die oft wesentlich mehr Kraft kosten als das Schreiben selbst. Und man sollte sich als Debütant klarmachen, dass man ab dem Gang in die Öffentlichkeit (sprich Agentur) lernt, lernt, lernt – hoffentlich auch, wie man trotz aller (handwerklich notwendiger) Fortbildung und gut gemeinter Ratschläge (es gibt zum Beispiel bekannte Verlage, die Romane nach Mustern verlangen; wenn man das mag, gut, wenn nicht …) authentisch bleibt.
In ihrem aktuellen Buch „Flamencopassion“, das ganz frisch erschienen und der vierte „Mayer & Katz“-Krimi ist, geht es um Folgendes:
Zwei nackte Leichen, zwei Tatorte und zwei Todesursachen – die eine Leiche ein Erdölspezialist aus der Oberschicht, die andere ein mittelloser Gelegenheitsarbeiter. Einzige Verbindung der Männer: Ihre Frauen sind begeisterte Flamecotänzerinnen. Hat die geheimnisvolle Esma, die provokante Underground-Flamenco-Treffen veranstaltet, etwas mit den Toten zu tun? Der Wiener Chefinspektor Karl Maria Katz und die Gruppeninspektorin Daniela Mayer ermitteln.
Foto der Autorin: Wolfgang Kalal
Homepage der Autorin: www.sabinanaber.at
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Foto: unsplash.com / Alex Wigan.
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Foto: unsplash.com / Ales Krivec
Es gibt viele Möglichkeiten, sich einer Figur zu nähern. Man kann zum Beispiel mit dem Namen anfangen. Das klingt erst mal sehr banal, doch Namen bringen das Wesen der Figur zum Ausdruck, müssen zum Setting passen und etwas über den Ton der Geschichte sagen.
Es ist ein sehr großer Unterschied, ob der Leser sich eine Emma vorstellt oder eine Emily. Für uns klingt Emma sanfter, gutmütiger, Emily dagegen quirliger und lebhafter.
Machen wir doch mal einen kleinen Test: Nehmen wir einen ganz banalen Satz und fragen uns, was wir spontan vor unserem inneren Auge sehen – nur weil wir bestimmte Namen lesen. Klicken Sie das erste Bild zum Vergrößern an und blättern Sie durch unsere Galerie.
Liebe Ilona, erzähl uns bitte die Entstehungsgeschichte deines ersten Buches!
Um 2004, 2005 herum passierten mehrere Dinge gleichzeitig: Ich hatte eine Anti-Weihnachtsgeschichte mit einer sehr sympathischen Mädchenfigur als Beitrag für eine Anthologie geschrieben. Ich habe sie Sina genannt, weil ich zu diesem Zeitpunkt schwanger war und literweise Orangensaft getrunken habe, so dass alle Welt meinte, mein Kind müsste ValenSINA heißen. Ich habe eine Tochter zur Welt gebracht, die bis heute meine sämtlichen feministischen Ansichten, Emanzipationsgedanken und Gendertheorien auf den Prüfstand stellt und die Farbe Rosa in meinen Haushalt gebracht hat. (Sie heißt nicht Valensina). Ich habe gemerkt, dass ich trotz aller Altersringe immer noch sehr Mädchen bin und angesichts spießiger Kindergartenmütter im Berlingo und Tupperpartys im Reihenmittelhaus mit Tschibodekoration deutlich jünger und rebellischer veranlagt bin als mein alltägliches Umfeld.
Das alles führte dann zu der Idee, eine Ratgeberreihe für Mädchen in der Pubertät zu schreiben, die ein neues Konzept aufweist und nicht „nur“ Ratgeber ist, sondern die Mädchen unterhält und für diejenigen unter ihnen, die mehr wollen, Informationen bereit hält. Inhaltlich sollte es um die typischen Themen aus dem hormonverwirbelten Alltag eines Mädchens gehen, also Pickel, Schule, Eltern, Jungs … Folglich gibt es zu jedem Thema der Serie eine passende Rahmenhandlung, eine Art Beispielgeschichte, und entsprechende Infoboxen mit Tipps, Übungen oder Rezepten, die in den Text eingeschoben sind, Fakten vermitteln, den Horizont erweitern, Zusammenhänge erklären. „Mein Pickel und ich“ ist bis heute aus den Regalen viele Mädchen nicht wegzudenken.
Heute schreibe ich Kinder- und Jugendbücher für verschiedene Altersgruppen, wobei der feministisch geprägte Mädchenkram nach wie vor mein Lieblingsthema ist, egal, ob es sich dabei um ein neues Sachbuch oder einen Roman handelt.
Wie lange hat es von der Idee bis zum fertigen Buch gedauert?
„Mein Pickel und ich“ ist im Januar 2008 erschienen, zwischen Idee und Veröffentlichung lagen etwa zwei Jahre. Ich wollte zunächst nur einen Ratgeber schreiben, wir haben dann aber gemeinsam überlegt, dass eine Mischung aus Roman und Ratgeber viel zeitgemäßer und origineller ist. Ich hatte das Glück, während der Entstehungsphase sehr eng mit meiner Lektorin Kerstin Kipker und dem Arena-Verlag zusammenzuarbeiten.
Was war besonders schwierig und was hat dir geholfen?
Schreiben ist für mich eine große Freude und Leidenschaft und (fast) nie schwierig. Das Einbringen von Tipps und Ratschlägen jedoch bedarf Einfühlungsvermögen und intensive Recherche, hier musste ich sehr diszipliniert und umsichtig arbeiten, Fachleuten Fragen stellen und meine Quellen dokumentieren. Schwierig war auch der (selbstgemachte) Erfolgsdruck, weil ich unbedingt etwas Tolles, Originelles schreiben wollte. Geholfen hat mir in diesem Fall die Professionalität des Verlages, der für die Cover-Gestaltung eine Agentur eingeschaltet hat und ohne dessen Konzept die Sina-Reihe nie zu der geworden wäre, die sie heute nach über zehn erfolgreichen Bänden ist. Und natürlich das feed-back der Leserinnen, die mir in unzähligen Mails von ihren Sorgen und Nöten geschrieben haben und für die Sina so etwas wie eine beste Freundin geworden ist.
Und hast du vielleicht noch einen Tipp für angehende AutorInnen?
So lange du etwas zu sagen hast, so lange musst du schreiben! Ausprobieren, immer wieder neu erfinden, sich weder verbiegen noch in Schubladen stecken lassen. Und konkret: Präsenz und Interesse zeigen, auf Seminaren, Buchmessen, Tagungen … in meinem Fall ist es die Kinder- und Jugendbuch-Szene, der ich durch verschiedene Aktivitäten eng verbunden bin, sei es durch die Leitung eines Workshops oder der Teilnahme an Seminaren. Ich halte den Blick über den eigenen Tellerrand für überaus wichtig.
Dutzende von Büchern später ist jetzt gerade ihr neuer Titel „Weil ich ein Mädchen bin“ erschienen. Dazu sagt die Autorin:
„Alles, was Mädchen wissen wollen“ – so der Untertitel – heißt es etwas lapidar in der Verlagssprache, tatsächlich geht es um lauter gute Antworten auf die schwierige Frage: Wie komme ich heute, 2016, als neues Mädchen in einer Gesellschaft mit immer noch vorwiegend alten, traditionellen Werten und Erwartungshaltungen klar? Schönheitskult, Medienbilder, Mädchenkrieg und Mädchenrechte sind nur ein paar Stichworte. Konkret gebe ich Tipps, Gedanken und Anregungen dazu, das Mädchen- bzw. Frauenleben selbstbewusst und gleichberechtigt zu gestalten. Ich hoffe, damit ein paar feministische Statements und Denkanstöße zu vermitteln! Das Sachbuch, das eigentlich mehr Coaching- und Essayband ist, wie ich finde, ist sehr ansprechend gestaltet und mit witzigen Illustrationen von Pe Grigio ausgestattet.
Foto der Autorin: privat
Homepage der Autorin: http://ilonaeinwohlt.de
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(Foto: unsplash.com / Maria Stiehler)
Lieber Werner, wie kam’s zu deinem ersten Buch?
Als Student hatte ich einigen regen Kontakt mit anderen Autoren, beispielsweise in Regensburg in einer Galerie, wo einmal im Monat ein offener Literaturabend stattfand. Dort konnte jeder seine Texte vorstellen. Aber auch privat stand ich mit einigen Freunden in regem Austausch. In einem Seminar lernte ich schließlich einen jungen Verleger aus Passau kennen, Thomas Reche, der bibliophile Bücher von Größen wie Hermann Lenz druckte. Ihm gab ich einige Gedichte von mir und zwei Freunden. Einer gefiel ihm nicht, dafür meine Sachen und die von Stefan Greger. So entstand „Lila Zeiten“ mit ausgesprochen schönen Graphiken des Passauer Künstlers Otto Sammer in einer Auflage von 200 Exemplaren – alle handsigniert und nummeriert. Das war 1989 – ich war damals im zarten Alter von 23. Es blieb mein einziger Gedichtband, wenngleich ich noch weiterschrieb und einzelne Gedichte in Zeitschriften oder Anthologien unterbringen konnte.
Wie lange hat es dann von der Idee bis zur Veröffentlichung in einem Verlag gedauert?
Das ging ratzfatz. Ein oder zwei Monate, genauer kann ich es nicht mehr sagen.
Was war besonders schwierig und was hat dir geholfen?
Es hat mir geholfen, dass ich mit dem Verleger studiert habe und mit ihm befreundet war.
Und hast du vielleicht noch einen Tipp für angehende AutorInnen?
Wie mein Beispiel zeigt: Türen öffnen sich am leichtesten von innen … also lernt Lektoren und Verleger kennen. Im Ernst: Auch wenn es oft schwer fällt, weil jeder Text ein Kind von einem ist, das mit viel Herzblut erschaffen wurde: nehmt Kritik an und lasst euch nicht vom Lob der Freunde blenden. Ansonsten bin ich kein Freund des Drauf-los-Schreibens. Ein Text braucht drei Dinge: Struktur, Struktur, Struktur. Lernt eure Protagonisten genau kennen. Erst wenn ihr wisst, was sie gern essen, was als Kind ihre Lieblingssendungen waren und wann sie zum ersten Mal Liebeskummer hatten, erst dann solltet ihr das Schreiben anfangen.
Im letzten Jahr ist Werner Gerls dritter Kriminalroman um die Kommissarin Barbara Tischler erschienen. Darum geht’s:
Champagner, Bussibussi – und dazu ein bestialischer Mord! Die glitzernde Welt der Bogenhausener Schickeria bekommt einen brutalen Kratzer. Einem IT-Spezialisten wurden mit einem Samuraischwert die Kehle aufgeschlitzt und die Hände abgehackt. Das japanische Zeichen für 1/4 hat der Täter noch auf die Brust seines Opfers geritzt. Kommissarin Barbara Tischler sieht Verbindungen zu einem ganz ähnlichen Mord an einem syrischen Stricher. Bald zeigt sich, dass der Computerfachmann auf höchst dubiose Weise sehr viel Geld verdient hat. Und der Mörder hat noch weitere Opfer im Visier …
Bald rücken eine angesagte Cocktailbar und deren charismatischer Inhaber ins Zentrum der Ermittlungen. Auch eine Gruppe von Obdachlosen, die sich um ihren selbstverliebten Führer ‚Jesus‘ geschart hat, scheint mehr mit dem Fall zu tun zu haben. Also mischt sich Tischlers Assistent als Penner verkleidet unter die Berber.
Foto des Autors: Siegfried Bruckbauer
Homepage des Autors: http://www.wernergerl.de/