Mein erstes Buch: Theresia Graw

Wir haben Schriftsteller-Kolleginnen und -Kollegen gefragt, wie ihr erstes Buch entstanden ist. Die Antworten sind ebenso unterschiedlich wie spannend. Bei Theresia Graw waren es ihre Kinder, die sie indirekt zum Bücherschreiben gebracht haben.

Presse_Theresia_Graw (4 von 8)Liebe Theresia, erzähl doch mal, wie kam’s zu deinem ersten Buch?
Ich gehöre zu den Leuten, die sich schon als Kind Geschichten ausgedacht haben. Bereits in der zweiten Klasse habe ich meiner Lehrerin ein selbst geschriebenes „Buch“ geschenkt, mit jeder Menge selbstgemalten Bildern. Das hieß „Der Indianerjunge rote Feder“. Da hat offenbar die Karl-May-Begeisterung meines großen Bruders abgefärbt! (Die Lehrerin hat mir das Heftchen am Ende des Schuljahres netterweise zurückgegeben und ich habe es noch immer.) In dem ersten Buch, das ich viele Jahre später tatsächlich veröffentlichte, ging es auch um einen Indianerjungen. Es heißt „Ein Fahrrad für den Sohn des Häuptlings“ und erschien 1995 im Altberliner Verlag. Ich war damals alleinerziehend, meine Kinder waren noch klein und ich dachte mir: Ich möchte irgendwas Sinnvolles machen, wenn die beiden abends schlafen und ich zu Hause bleiben muss – ich schreib jetzt ein Buch! Ich dachte an meine kleine Geschichte von damals. Aber jetzt sollte es lustiger und schräger sein. Also erfand ich den kleinen Jungen, der für Aufruhr im Indianerdorf sorgt, weil er partout kein Pferd, sondern ein Fahrrad haben möchte. Meinen Kindern gefiel die Geschichte (klar, Kindern in dem Alter gefällt immer, was die Mama macht…), und ich hab mich abends hingesetzt und sie in meinen Computer getippt.

Ein Fahrrad für den Sohn des HäuptlingsWie lange hat es von der Idee bis zur Veröffentlichung in einem Verlag gedauert?
Mein erstes Buch war kein dicker Roman, sondern eine kleine, bunt bebilderte Erstlesegeschichte, die ich in wenigen Wochen geschrieben habe. Ich weiß gar nicht mehr so ganz genau, wie lange es damals gedauert hat, bis das Buch im Laden stand. Ein halbes Jahr vielleicht. Jedenfalls ging es wesentlich schneller als heute: Von der Idee bis zur Veröffentlichung meiner Romane dauert es jetzt immer etwa zwei Jahre. Ein Jahr brauche ich, um das Manuskript zu scheiben (ich habe ja noch einen anderen Job), und dann dauert es etwa noch mal ein Jahr für Lektorat und Herstellung.

Was war besonders schwierig und was hat dir geholfen?
Ehrlich gesagt, bei meinem ersten Buch ging alles ganz unkompliziert. Ich hatte erfahren, dass gerade neue Eigentümer den Verlag übernommen hatten und auf der Suche nach neuen Ideen und neuen Autoren waren. Daraufhin habe ich mein Manuskript hingeschickt, das dann auch erfreulicherweise angenommen wurde. Ich hatte einfach Glück: die richtige Idee zur richtigen Zeit. Heute würde es sicher nicht mehr so einfach gehen. Inzwischen bin ich bei einer Literaturagentur, die sich darum gekümmert hat, einen Verlag für mich zu finden, und die die Verträge für mich aushandelt.

Und hast du vielleicht noch einen Tipp für angehende AutorInnen?
Schreiben! Einfach das schreiben, was man gerne erzählen möchte. Schließlich beschäftigt man sich ziemlich lange mit dem eigenen Text (vor allem wenn es ein Roman von mehreren hundert Seiten ist!), und das soll dann auch Freude machen. Dass man ab und zu an sich und seinem Manuskript zweifelt, ist ganz normal. Die Frustphasen zwischendurch kennt jeder Autor, auch wenn er/sie noch so erfolgreich ist. Was mir hilft, wenn ich im Text mal nicht weiterkomme: Sportschuhe an und draußen eine Runde laufen gehen. Oder mit Gleichgesinnten reden. Gemeinsam jammern macht einfach mehr Spaß! Und dann gibt es natürlich wunderbare Schreibseminare und Literaturkurse, in denen man das Handwerk lernen und sich mit Menschen unterhalten kann, für die das Schreiben auch – fast! – das Wichtigste im Leben ist.

Glück ist nichts für schwache NervenIm November erscheint nun Theresias dritter Liebesroman „Wenn das Leben Loopings dreht“ bei Blanvalet. Wer solange nicht warten möchte, um von ihr etwas zu lesen, der greife zu „Glück ist nichts für schwache Nerven“, der 2015 erschien. Darum geht’s:
Manchmal ist das Leben einfach nicht fair. Zum Beispiel, wenn man wie Valentina gerade die Scheidungspapiere unterschrieben hat und die beste Freundin, an deren Schulter man sich ausheulen möchte, unter Palmen ihre Hochzeitsreise genießt, während ihre Hippiemutter in Brasilien gegen die Abholzung des Urwalds kämpft. Doch dann fällt Valentina durch Zufall ein Hinweis auf ihren unbekannten Vater in die Hände. Als sich ihr die Chance bietet, sich inkognito in seinen Haushalt einzuschleichen, ergreift sie diese – und erfährt, dass das Glück manchmal seltsame Wege geht …

Foto der Autorin: Silke von Walkhoff

Homepage der Autorin: http://www.theresiagraw.de/

 

Mein erstes Buch: Julia Kröhn alias Kiera Brennan

Wir haben Schriftsteller-Kolleginnen und -Kollegen gefragt, wie ihr erstes Buch entstanden ist. Die Antworten sind ebenso unterschiedlich wie spannend. Den häufig gehörten Anfänger-Tipp „Schreiben, schreiben, schreiben“ hat Julia Kröhn sehr ernst genommen – gelohnt hat es sich allemal! Kein Wunder, dass sie sich selbst „Schreibaholic“ nennt.

AutorenfotoKieraBrennan Liebe Julia, wie geschah es, dass Dein erstes Buch entstand?
Mein erster Roman, der 2005 bei einem großen Publikumsverlag veröffentlicht wurde – „Engelsblut“ – war in etwa der 20., den ich geschrieben habe. Seine Vorgänger sind allesamt in der Tiefe der Schublade verschwunden bzw. stehen in verstaubten Ordnern im Bücherregal – und das ist auch gut so. Talent zum Schreiben ist das eine, das man mitbringen sollte, um Autorin zu werden – Disziplin und Ausdauer hingegen sind das andere. Wie viele meiner Zunft musste ich jahrelang schreiben, schreiben, schreiben bzw. galt das Motto „learning by doing“, bis ich das notwendige Handwerkszeug draufhatte.

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Mein erstes Buch: Hanna Dietz

Wir haben Schriftsteller-Kolleginnen und -Kollegen gefragt, wie ihr erstes Buch entstanden ist. Die Antworten sind ebenso unterschiedlich wie spannend. Für Hanna Dietz ganz entscheidend: Losschreiben, umschreiben, mehr schreiben, neuschreiben

Liebe Hanna, erinnere dich mal: Wie kam es zu deinem ersten Buch?
Mein allererstes Buch liegt noch in der Schublade. Ich habe ihn etlichen Verlagen angeboten, aber keiner hat angebissen. Aus guten Gründen, wie ich später eingesehen habe. Bei meinem ersten veröffentlichten Roman („Meuterei der Hormone“) bin ich dann anders vorgegangen. Die Idee dazu (Frau wünscht sich Baby, aber ihr Freund will noch nicht) bekam ich aus meinem Umfeld. Weil ich sehr lange beim Fernsehen gearbeitet habe, habe ich es zunächst als Drehbuch verfasst. Das hat mir aber nicht gefallen. Als ich es in Romanform umschrieb, merkte ich, dass das viel besser funktionierte. Mit dem Manuskript habe ich mir eine Agentin gesucht – und mit der großartigen Petra Hermanns zusammen hat es dann geklappt.

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Mein erstes Buch: Barbara Iland-Olschewski

Wir haben Schriftsteller-Kolleginnen und -Kollegen gefragt, wie ihr erstes Buch entstanden ist. Die Antworten sind ebenso unterschiedlich wie spannend. Einfach mal was Neues ausprobieren – das war Barbara Iland-Olschewskis Weg zum ersten Buch

BIO_SWLiebe Barbara, was ist deine Geschichte hinter dem ersten Buch?
Ich habe vorher schon als Drehbuchautorin gearbeitet, u. a. fürs Kinderfernsehen. Dabei habe ich gemerkt, dass mir das Erzählen für Kinder großen Spaß macht. Und ich bin neugierig geworden: Wie wäre es wohl, ein „richtiges“ Kinderbuch zu schreiben? Um es herauszufinden, hab ich’s ausprobiert. Mein erstes Buch heißt „Lin vom Nil, die Schrankprinzessin“.

Wie lange hat’s bis zur Veröffentlichung gedauert?
Fussballbuch 2014Durch die Arbeit an „Lin vom Nil“ habe ich eine Menge gelernt. Anschließend wusste ich, dass ich ein Kinderbuch schreiben kann. Aber leider habe ich ein bisschen am Markt vorbei geschrieben, und so hat das Buch keinen Verlag gefunden.
Das erste Buch, das dann tatsächlich veröffentlicht wurde, war ein Kindersachbuch: „Das große Ravensburger Fußballbuch“. Die zuständige Programmleiterin hatte Textproben von mir gelesen, die ihr gut gefallen haben. Und sie wusste, dass mein Mann Marcus als TV-Regisseur bei Sportübertragungen arbeitet. Deshalb kam sie auf die Idee, dass wir das Buch zusammen schreiben könnten. Marcus wurde mein fachlicher Berater und wir haben losgelegt. Von der Abgabe der letzten Texte bis zum Erscheinungstermin ist etwa ein halbes Jahr vergangen.

Was war besonders schwer, was hat dir geholfen?
Mir haben immer wieder liebe Menschen geholfen, die mir Mut gemacht, professionelle Tipps gegeben oder Kontakte vermittelt haben. Motiviert haben mich auch Erfolge bei Schreibwettbewerben. Sie waren eine schöne Bestätigung, dass ich mit dem, was ich da tue, nicht ganz falsch liege. Schwierig finde ich das Schreiben an sich nicht. Es ist manchmal viel Arbeit, die aber in der Regel mit einer großen Portion Spaß verbunden ist.

Und hast du einen Tipp für angehende AutorInnen?
Die Geduld nicht verlieren. Offen sein für Menschen und für Neues. Kritik annehmen und möglichst unvoreingenommen prüfen, was mich davon weiterbringt. An Wettbewerben teilzunehmen, halte ich für eine gute Übung. Und Schreibkurse besuchen. Dort lernt man nicht nur das Handwerk, sondern bekommt auch Feedback zu den eigenen Texten und kann sich mit anderen austauschen.

Fussballbuch 2016Neben Sachbüchern (z.B. auch übers Filme drehen) für Kinder, hat Barbara Iland-Olschewski mittlerweile unzählige „Olchi-Detektive“-Bücher in Zusammenarbeit mit Erhard Dietl geschrieben.  Das Fussball-Buch hat gerade eine Neuauflage erfahren. Folgendes erfahren kleine Fußball-Fans:

Die EM 2016 wird uns wieder ins Fußballfieber stürzen. Für die Fans des runden Leders ist dieses Buch die perfekte Lektüre. Hier erfahren sie alles über ihren Lieblingssport: Geschichte, Spielregeln und -systeme, Technik und Taktik, Nationalmannschaften, Rekorde, berühmte Spieler und Spielerinnen, Turniere und vieles mehr. Neben Fakten, Tabellen und vielen Fotos finden Fußballfans auch ein großes Spielplanposter zur EM 2016. Der Champion unter den Fußballbüchern.

 

Homepage der Autorin: www.storiland-olschewski.de

Mein erstes Buch: Kristina Günak

Wir haben Schriftsteller-Kolleginnen und -Kollegen gefragt, wie ihr erstes Buch entstanden ist. Die Antworten sind ebenso unterschiedlich wie spannend. Einen Schreibdrang hat Kristina Günak lange nicht gespürt. Aber seit er da ist, ist er nicht mehr zu stoppen.

KSteffanLiebe Kristina, erinner dich mal – wie entstand dein erstes Buch?
Das war eigentlich so gar nicht geplant. Ich habe immer viel gelesen, hatte aber eigentlich nie das dringende Bedürfnis selber zu schreiben. Doch dann entführte mich mein Mann in die Schweiz. Und kurz bevor ich dem Wahnsinn anheim fallen konnte (die Schweiz ist sehr schön, aber auch ein klitzekleines bisschen seltsam), überkam er mich: Der viel gepriesene und alles dominierende Schreibdrang! Und ich schrieb dieses erste Buch.

Günak_Eine Hexe zum VerliebenWie lange hat’s bis zur Veröffentlichung gedauert?
Ein weiteres Buch und ein paar Monate. Mittlerweile habe ich unter Kristina Günak und meinem Pseudonym Kristina Steffan fast 15 Romane veröffentlicht, aber die beiden ersten Bücher liegen immer noch in der dunklen Schublade. Vermutlich bleiben sie dort auch.

Was war besonders schwer, was hat dir geholfen?
Es hat mir geholfen, dass ich dieses Buch gar nicht veröffentlichen wollte. Das nimmt einen enormen Druck vom Schreiben. Da der Verlag dann aber gleich den Folgeband haben wollte, sah das nach Vertragsunterzeichung schon anders aus.
Und Kaffee hilft auch immer und in jeder Lebenslage.

Und hast du einen Tipp für angehende AutorInnen?
Ich denke, es ist enorm wichtig, das Buch zu Ende zu schreiben. Dafür muss man ziemlich hartnäckig und stur sein. Ich kenne viele, die zwar tolle Ideen haben, denen aber die Puste auf der harten Mittelstrecke ausgeht.
Auch wichtig: den inneren Kritiker kennen und schätzen lernen. Der darf aber erst nach dem man das Buch fertig geschrieben hat, aus seinem kalten Verließ im Keller. Lässt man ihn vorher frei, schreibt man das Buch vielleicht nicht zu Ende. (Siehe oben ;-))
Tatsächlich glaube ich, dass man das Schreiben nur durch Schreiben lernt.

Günak15 Bücher später, ist im Dezember ihr witziges Chick-Lit-Buch „Drei Männer, Küche, Bad“ bei Egmont Lyx erschienen. Und darum geht’s:
„Du hast doch nur Angst, aus Versehen erwachsen zu werden!“ Das sind die letzten Worte von Maries Exfreund, bevor er auszieht und sie in der plötzlich zu großen und viel zu teuren Berliner Wohnung zurücklässt. Dabei fühlt sich Marie gar nicht so unerwachsen – schließlich bloggt sie erfolgreich über Haustiere und kann davon sogar einigermaßen leben. Doch das Wohnungsproblem muss angegangen werden. Schneller als gedacht, haben Marie und ihre Freundin Ella mit Matze und Damian zwei geeignete Mitbewohner gefunden – einen zum Angucken und einen für die Miete. Doch das Zusammenleben mit den WG-Frischlingen gestaltet sich alles andere als einfach …

 

Homepage der Autorin: http://www.kristina-guenak.de/