Wenn du ein schönes Zitat rund um das Thema „Schreiben“ kennst oder dir selbst etwas einfällt, schreib uns! Mit etwas Glück stellen wir dein Zitat auch hier ein. Zum Kontaktformular
(Foto: unsplash.com / Brooke Cagle)
von Beatrix Mannel und Bettina Brömme
Wenn du ein schönes Zitat rund um das Thema „Schreiben“ kennst oder dir selbst etwas einfällt, schreib uns! Mit etwas Glück stellen wir dein Zitat auch hier ein. Zum Kontaktformular
(Foto: unsplash.com / Brooke Cagle)
Dieses Zitat wurde uns von Kathrin C. Hiller geschickt. Vielen Dank dafür!
Wenn du ein schönes Zitat rund um das Thema „Schreiben“ kennst oder dir selbst etwas einfällt, schreib uns! Mit etwas Glück stellen wir dein Zitat auch hier ein. Zum Kontaktformular
(Foto: unsplash.com / Florian Klauer)
Endlich kann Renia ihrer großen Liebe Kelio um den Hals fallen. Zusammen hetzen sie durch eine zerstörte Stadt. Eifersüchtige Intriganten, machthungrige Geschwister, Feuersbrünste – nichts kann die beiden mehr auseinanderbringen. Die Szene läuft wie ein Film vor mir ab. Ein Film, dem ich fasziniert folge, da ich ihn selber nicht kenne. Bricht das Haus, neben dem sie sich eben ausruhen, in sich zusammen? Das Haus bricht zusammen! Wie reagieren sie? Was empfindet Renia? Wie hole ich sie jetzt hier wieder raus, ohne dass die Szene kitschig wirkt? Es schreibt. Schon hasten sie weiter. Soll ich noch die Erde beben lassen?
Lieber Heiko, erzähl‘, wie kam’s zum ersten Buch?
Meine erste Geschichte schrieb ich in der fünften Klasse. Heimlich. Im Mathe-Unterricht unter der Bank. (Tut mir leid, Herr Schellenberger, aber so war es.) Schon damals wusste ich, dass es für mich nur eins geben konnte: das Schreiben. Diese Liebe hat mich immer begleitet, von den Weltschmerz-Gedichten der Pubertät bis zu den ersten ernsthaften Versuchen Anfang / Mitte Zwanzig. Natürlich konnte ich damit noch nicht in einem Verlag landen. Ich hatte dann das große Glück, ins Montségur-Autorenforum aufgenommen zu werden. Der Austausch mit den KollegInnen dort hat mich sehr weitergebracht. Als dann das erste Kapitel meines „Spinnerkinds“ auf eine Website mit Leseproben gestellt wurde, kam nach wenigen Tagen der kleine Addita-Verlag auf mich zu. Und somit stand dem ersten Buch nichts mehr im Weg.
Wenn du ein schönes Zitat rund um das Thema „Schreiben“ kennst oder dir selbst etwas einfällt, schreib uns! Mit etwas Glück stellen wir dein Zitat auch hier ein. Zum Kontaktformular
(Foto: unsplash.com / Oscar Keys)
Stillstand. Die Arbeit hat mich eingeholt, die liegengelassenen Stapel zuhause, die Verpflichtungen des Alltags. Der NaNo ist in den Hintergrund getreten. Ich meide die Foren, überprüfe ab und zu die Statistiken zu meinem Projekt, die mir jeden Tag neu aufzeigen, wie viel ich wann noch schreiben müsste, um den NaNo zu gewinnen. Müde blicke ich auf die vielen Badges, die ich bekommen könnte: Für tägliche Partizipation, für eine gewisse Anzahl Worte, für Beiträge im Forum und vieles mehr.
Liebe Alice, wie kam’s zu deinem ersten Buch?
Ich entdeckte mit 39 das Internet und damit die Schreibforen. In einem Kurzgeschichtenforum lernte ich viel über das Schreiben und eignete mir das handwerkliche Rüstzeug an, das man für das Erzählen von Geschichten – nebst Talent – braucht. Mir wurde jedoch schon bald klar, dass mich die Figuren mehr interessierten als die Geschichten. Damit war auch klar, dass ich von den Kurzgeschichten weg wollte, hin zu langen Texten, in denen ich mich so richtig mit meinen Figuren auseinandersetzen und sie über einen längeren Zeitraum begleiten konnte. Ich erfand eine Figur, Nick, und schrieb ihm eine Geschichte. Völlig ohne Plan, ohne zu wissen, was passieren würde. Mich interessierte nur eins: Was tut ein Sechzehnjähriger, der sein Leben in den Sand gesetzt hat und ohne Zukunft dasteht? Ich fand es während des Schreibens heraus. Dass es schlussendlich ein Krimi wurde, liegt daran, dass ich selber gerne Krimis und Thriller lese.
Wie lange dauerte es bis zur ersten Veröffentlichung?
Lange. Ich weiß nicht genau, wie lange, aber von der ersten Idee bis zur Veröffentlichung waren es wohl so um die sieben Jahre. Ich war Mutter von zwei kleinen Kindern und hatte zusammen mit einer Geschäftspartnerin eine eigene Schule. Schreiben war ein wunderbares Hobby, mehr nicht. Ich schrieb, wann ich Zeit hatte. Lernte ständig dazu. Verlor mich im Text, löschte unzählige Seiten, wurde besser, änderte, passte an, schliff und feilte. Nach rund vier Jahren hatte ich tatsächlich eine Geschichte! Damit machte ich mich ohne Illusionen auf die Verlagssuche. Aus verschiedenen Schreibforen wusste ich, dass ich praktisch keine Chance hatte. Für mich wäre das kein Elend gewesen. Ich hatte meine Geschichte, ich hatte einen guten Beruf und eine tolle Familie. Sollte es nicht klappen, würde meine Welt nicht untergehen. Meine ersten Bewerbungen bei Verlagen waren dann tatsächlich erfolglos. Eine Freundin fragte, ob ich es nicht via eine Agentur versuchen wollte. Sie empfahl mir ihren Agenten. Der strich mir erst einmal den ganzen zweiten Teil des Buches erbarmungslos zusammen und legte den Finger auf die wunden Punkte des Textes. Nie vorher und nie nachher hat jemand einen meiner Texte so gnadenlos auseinandergenommen. Aber ich habe weiter dazugelernt. Als ich den Text fertig überarbeitet hatte, nahm mich der Agent unter Vertrag (ja, erst dann). Er fand einen Verlag. Ich unterschrieb den Vertrag und musste dann noch mehr als ein Jahr auf die Veröffentlichung warten.
Was war besonders schwierig bzw. was hat dir geholfen?
Besonders schwierig war ganz lange nichts. Ich fand das alles aufregend und spannend, vor allem die Gespräche und Diskussionen in den Schreibforen. Erst das Warten auf das Buch nach dem Unterschreiben des Vertrags hat mich aufgerieben. Total. Ich habe dann in einem langen Prozess gelernt, dass man sich das Warten antrainieren muss, denn in der Buchbranche wartest du ständig auf irgendwas: auf Zu- oder Absagen von Verlagen, auf Verträge, auf lektorierte Texte, auf Veröffentlichungstermine. Heute bin ich noch einen Schritt weiter. Seit es die Möglichkeit des Self Publishing gibt, fühle ich mich viel freier und lebe nach dem Motto: Wenn kein Verlag den Text will, veröffentliche ich ihn selber.
Hast du noch einen Tipp für angehende AutorInnen?
Es gibt unzählige Schreibratgeber mit unendlich vielen Ratschlägen. Mein Tipp: Finde für dich heraus, welche für dich funktionieren und welche nicht. Und dann schreib so, wie es dir entspricht. Denn am Ende zählt nur, dass dein Text gut ist. Welchen Weg du dabei gegangen bist, ist nur für dich wichtig. Dann noch: Eigne dir eine riesige Portion Gelassenheit und Geduld an, am besten in der Kombination mit einem gesunden Humor – du wirst all das dringendst brauchen. Und erwarte nicht, vom Beruf Autor leben zu können. Die meisten können es nicht.
Mittlerweile schreibt Alice Gabathuler auch an ihrer erfolgreichen Serie „Lost Souls Ltd.“, der vierte Band erschien im Juli dieses Jahres. Darum geht’s:
Lost Souls Ltd. – So nennt sich die Untergrundorganisation um den jungen Fotografen Ayden, den kaputten Rockstar Nathan und den charmanten Verwandlungskünstler Raix. Sie alle haben als Opfer von schweren Verbrechen überlebt und dabei einen Teil ihrer Seele verloren. Nun verfolgen sie nur ein Ziel: Jugendliche in Gefahr aufzuspüren und zu versuchen, sie zu retten. Dabei kämpfen sie gegen Entführer, Mörder, das organisierte Verbrechen – und gegen die Dämonen ihrer Vergangenheit.
Ein leerer Wagen auf einer Klippe. Aydens Jacke auf dem Rücksitz, Geld und Ausweise in den Taschen. Im CD-Laufwerk steckt das dritte Album von Black Rain, der Lautstärkeregler ist voll aufgedreht. Das dazugehörige Booklet eingeklemmt unter dem Scheibenwischer, aufgeschlagen beim Text von Suicide Embrace, wie ein Abschiedsbrief. Kata und Nathan glauben nicht an Selbstmord. Und dann wird in einer Garage ein Toter gefunden. Das ist der Beginn eines Rachefeldzugs. Sein Ziel: Lost Souls Ltd. zu vernichten.
Alice Gabathuler wurde 1961 in der Schweiz geboren, ist im St. Galler Rheintal aufgewachsen und immer noch dort wohnhaft. Als Jugendliche entdeckte sie das Schreiben als Ausdrucksmittel, später setzte sie es in verschiedenen Berufen ein und um. So war sie unter anderem Radiomoderatorin, Werbetexterin und führte im Team mit ihrer Co-Partnerin fünfzehn Jahre lang eine private Sprachschule. Seit 2009 ist sie freiberufliche Autorin. Sie ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.
Wenn du ein schönes Zitat rund um das Thema „Schreiben“ kennst oder dir selbst etwas einfällt, schreib uns! Mit etwas Glück stellen wir dein Zitat auch hier ein. Zum Kontaktformular
(Foto: unsplash.com / Amador Loureiro)
„Die Strassen abseits waren gespenstisch leer. Die Bürger der Stadt verharrten hinter ihren verschlossenen Türen. Es war, als könne man ihre Angst in den Gassen riechen. Angst und Ablehnung.“ (Tamonia 2 – das neue Zeitalter)
Ich schreibe im Zug. Ich schreibe, wenn ich nur eine Viertelstunde Zeit habe. Ich schreibe bis zur Erschöpfung in die Nacht hinein und am frühen Morgen. Schreibend lasse ich das Mittagessen bei der Arbeit ausfallen. Ich schreibe, ohne eine Ahnung zu haben, was im nächsten Abschnitt geschieht. Meine Protagonisten haben längst ein Eigenleben entwickelt, seltsame Szenen, ungewohnte Dialoge kommen mir in den Sinn. Ich haue alles in die Tasten. Sind es Zeilen, die sonst nie zustanden gekommen wären?
„The world needs your novel“ wirbt der NaNo auf seiner Homepage. Ich zweifle gerade daran. Unbeendete Dialoge und haufenweise begonnene Szenen, die im Nichts enden. Soll ich wirklich weiterschreiben?
Gerne würde ich die Geschichte ruhen lassen oder alles überarbeiten, doch mir fehlt die Zeit.
Renia, meine Protagonistin hat im ersten Band in klassischer Fantasy-Manier den Bösewicht besiegt. Nun wird sie in Tamonia gefeiert, bemerkt aber, dass die korrumpierte Gesellschaft gar nicht bereit ist, sich zu verändern. Gerne würde ich all die Intrigen, Interessen und Machtspiele, die herrschen, aufzeichnen. Dazu bräuchte ich eine ganze Wand. Nun muss ich mich auf meine Intuition verlassen und hoffen, dass ich die gezogenen Fäden hinter der Bühne richtig im Kopf behalte.
Die Leser des ersten Bandes haben mir zurückgemeldet, dass die Liebesgeschichte ein Nischendasein führe. Also nahm ich mir vor, den zweiten Band aus zwei Perspektiven zu schreiben, aus der von Renia und jener von ihrem Verehrer. Als ich zum ersten Mal aus seiner Sicht schrieb, landet Renia prompt bei ihm im Bett. Bin ich zu schnell vorwärtsgeprescht? Ich könnte die Sache etwas langsamer angehen lassen. Doch dafür müsste ich die Szene umschreiben und dafür fehlt die Zeit. Also muss ich mir etwas anderes einfallen lassen.
Ich bleibe also dran.
„Nebeljäger, dein Schicksal ist es, unbemerkt und leise aufzutreten. Dein Pfeil traf sein Ziel. Entscheide dich jetzt, sonst wirst du leise und unbemerkt untergehen.“ (Tamonia 2 – das neue Zeitalter)
Dorothe Zürcher, 1973 in Zürich geboren, ist verheiratet und unterrichtet an der Oberstufe. Sie lebt in der Schweiz und ist eine leidenschaftliche Fantasy-Liebhaberin.
Liebe Kathryn, erinnerst Du Dich: Was war der Grund für dein erstes Buch?
Das Weihnachtsgeschenk für meinen Vater. Ich war damals 15 und beschloss im Sommer, dass ich ihm einen Roman schenken wollte, den ich selbst geschrieben hatte. Also schloss ich mich wochenlang jeden Mittag nach der Schule in meinem Zimmer ein und schrieb einen ungefähr 100 Seiten langen Jugendkrimi mit Liebesgeschichte. Rein thematisch so gar nichts für meinen Vater, aber er hat sich über das Ergebnis trotzdem gefreut – und ich hatte die bis dahin schönsten Monate meines Lebens verbracht und endgültig meine Liebe zum Schreiben entdeckt. Wirklich aufgehört habe ich damit seitdem nie mehr, es sind immer neben Beruf und Familie Geschichten entstanden – oder zumindest Ideen dazu. 2012 hat es dann mit dem ersten richtigen Buch geklappt („Colours of Love“), und da es sehr erfolgreich war, ist mir damit auch direkt ein richtiger Durchbruch gelungen – eine Tatsache, für die ich immer noch sehr dankbar bin.
Wie lange hat es beim ersten „richtigen“ Buch von der Idee bis zur Veröffentlichung in einem Verlag gedauert?
Gar nicht lang, nicht mal ein halbes Jahr. Der Verlag wollte gerne so eine Geschichte wie die „Colours“ und hat das Buch dann auch relativ schnell rausgebracht. Das war natürlich toll, dass ich nicht lange warten musste, bis ich mein „Baby“ gedruckt in den Händen halten konnte. Geduld gehört nämlich nicht zu meinen Stärken, und ich kann den Erscheinungstag immer kaum abwarten.
Was war besonders schwierig und was hat dir geholfen?
Man braucht schon einen langen Atem und viel Disziplin, um eine Geschichte von vorne bis hinten so zu erzählen, dass andere sie gerne lesen mögen. Ideen sind schnell geboren, aber sie mit konkretem Leben zu füllen, den Figuren Namen zu geben, die Handlung genau festzulegen und am Ende alles Szene für Szene aufzuschreiben – das ist schon jedes Mal wieder eine große Herausforderung. Und trotz aller guten Planungen kann es vorkommen, dass man beim Schreiben plötzlich feststeckt. Es geht dann einfach nicht mehr weiter, man tritt auf der Stelle, weil man die Szene, die einem vorschwebte, einfach nicht so zu Papier bekommt, dass man damit zufrieden ist. Dann hilft es mir immer, die Geschichte mit jemandem zu besprechen. In der Regel ist es meine Lektorin, die mir dann den „Blick von außen“ bietet und mit mir zusammen analysiert, was das Problem ist, aber ich habe diese Stellen auch schon mit meiner Agentin, meinem Mann oder befreundeten Autoren besprochen. Meistens liegt es nämlich am Plot, irgendetwas greift dann doch nicht so ineinander, wie man sich das vorgestellt hatte, und wenn man gemeinsam überlegt und Möglichkeiten durchgeht, löst sich der Knoten wie von selbst und es geht wieder weiter. Ich liebe diesen Austausch inzwischen, es macht einfach sehr viel Spaß, mit jemand anderem über die Figuren sprechen zu können, und es ist für mich ein unverzichtbarer Teil des kreativen Prozesses beim Bücherschreiben geworden.
Und hast du vielleicht noch einen Tipp für angehende AutorInnen?
Lesen. Lesen. Lesen. Ganz viel und ruhig querbeet, aber ganz besonders natürlich in dem Genre, in dem man selbst schreiben möchte (ergibt sich ja meistens aus dem, was man selbst am liebsten liest). Und immer kritikfähig bleiben. Autoren, die von sich glauben, sie seien schon perfekt und ihre Texte bräuchten keine Überarbeitung mehr, können sich nicht weiterentwickeln – und werden an dieser Tatsache schnell scheitern. Man lernt definitiv nie aus.
Nach der Bestseller-Erotik-Reihe „Colours of Love“ freuen sich die Fans nun über die spannend-romantische „Daringham Hall“-Serie, deren dritter Teil „Die Rückkehr“ im Dezember erscheint. Darum geht’s:
Kann sie Ben das wirklich antun? Kate weiß, dass ihr Geliebter nur ihretwegen nach Daringham Hall zurückgekehrt ist. Doch Tag für Tag muss sie mit ansehen, wie alle seine Versuche, Gut und Herrenhaus für die Familie zu retten, ins Leere laufen. Dann streut auch noch jemand den Verdacht, Ben selbst hätte durch eine zu riskante Geschäftsstrategie das Ende besiegelt. Er ist todunglücklich – und Kate, die das kaum ertragen kann, beschließt verzweifelt, ihn gehen zu lassen…
Foto der Autorin: Kathryn Taylor