Wir haben Schriftsteller-Kolleginnen und -Kollegen gefragt, wie ihr erstes Buch entstanden ist. Die Antworten sind ebenso unterschiedlich wie spannend. Monika Goetsch erzählt, wie ihre Unruhe ihr half, das erste Buch zu schreiben.
Was war der Grund für Dein erstes Buch?
Ich habe eigentlich immer irgendwie geschrieben, als Kind und Jugendliche vor allem Tagebuch. Dann bin ich Journalistin geworden, einen anderen Beruf konnte ich mir nicht vorstellen. Manchmal hatte ich in meinem Job ziemlich viel Freiheit beim Entwickeln von Ideen und beim Schreiben. Waren die Spielräume groß, hab ich nichts vermisst. Als ich vor fast zehn Jahren einen Kurs „Literarisches Schreiben für Journalisten“ (übrigens bei Beatrix Mannell) begonnen habe, waren die Spielräume wohl gerade kleiner. Ich war unruhig. Ich wollte etwas für mich allein tun. Etwas, das ich mir selbst erschließe und erkunden kann. Im Kurs hab ich schnell gemerkt: Ich liebe das: Kleine Szenen zu erfinden. Aus dem Nichts. Ich mochte es, wie ernsthaft all die Leute um mich rum über etwas nachdachten, das nur in ihrer Phantasie existierte. Ich war am richtigen Ort – und bin das seither immer dann, wenn ich schreibe. Mein erster veröffentlichter Roman entstand nach dem Kurs. Ich kann mich kaum daran erinnern, wie es dazu kam. Schreiben ist wie Träumen, und Träume vergisst man leicht. Ich wusste anfangs nur: Es sollte darum gehen, wie schwierig es ist, sich zu erinnern. Wie fiktiv Erinnern eigentlich ist. Als Schriftstellerin war ich auf der Suche. Wahrscheinlich erzählt der Roman darum genau davon: Von einer Frau, die auf der Suche ist nach ihrer Geschichte.
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